Am Bundes-Blindenerziehungsinstitut sind spätestens ab der ersten Hauptschulklasse alle Arbeitsplätze der Schülerinnen und Schüler mit PC’s ausgestattet. Je nach Art der Behinderung gibt es Ausgabeeinheiten für Braille, Sprache und Bildschirmvergrößerung. Alle Arbeitsplätze sind vernetzt. Jede Benutzerin und jeder Benutzer besitzt eine eigene Mail-Adresse. Internetzugang ist rund um die Uhr verfügbar.
Blinde Schülerinnen und Schüler können die Maus als Eingabegerät nicht oder nur sehr eingeschränkt nutzen. Daher wird im Unterricht großer Wert auf sicheres Tastaturschreiben und die Anwendung von Tastenkombinationen (Hotkeys) in den einzelnen Programmen gelegt. Im Idealfall kennt jede Person mehrere Wege, um in einem Programm eine bestimmte Funktion auszulösen: Über das Menü und seine Untermenüs, über einen Hotkey und über die Eingabe mithilfe der Maus. Anschauungsmittel sollen helfen, die Struktur der Programmoberfläche, die in der Regel nach optischen Gesichtspunkten gestaltet worden ist, zu begreifen.
Für blinde und sehbehinderte Menschen gibt es drei Zugänge, um den Bildschirm auszulesen: Braillezeile, Sprachausgabe, Vergrößerung des Bildschirminhalts. Diese Geräte werden von spezialisierten Hilfsmittelfirmen produziert und vertrieben.
Die Braillezeile ermöglicht blinden Menschen den Zugang zum Computer in gleicher Weise wie sehenden Personen. Die Braillezeile ersetzt den Bildschirm. Sie besteht aus einer Leiste von bis zu 80 Braille-Modulen. Jedes Modul besteht aus 8 Punkten, 6 Punkte für die Zeichen des „Literaturbrailles“ und zwei zusätzliche Punkte für Großschreibung, Sonderzeichen und Anzeige von Bildschirmattributen. Der Cursor ist durch alle 8 oder durch die beiden untersten Punkte sichtbar/tastbar gemacht.
Braillezeilen und Sprachausgaben erhalten ihre Informationen über den Screenreader, der den Inhalt des Bildschirms je nach Bedarf aufbereitet.
Die Sprachausgabe kann zusätzlich zur Braillezeile eingesetzt werden oder auch alleine. Der blinde Benutzer kann sich alle Zeichen am Bildschirm vorlesen lassen. Er kann wählen zwischen Buchstabieren und Wörter oder Sätze sprechen. Es gibt Sprachausgaben in Form von Synthesizern (synthetische Sprache) oder als Software für die Soundkarte.
Jede sehbehinderte Schülerin und jeder sehbehinderte Schüler hat die Möglichkeit, mit Hilfe einer Bildschirmvergrößerungssoftware Schriftgröße, Farbe, Kontrast, Mausspur usw. zu wählen. Sie/er kann während des Arbeitens in den Vollbild-Modus wechseln.