Der 1-jährige Orientierungslehrgang kann helfen eine neue Perspektive zu finden.
Der Name "Orientierung" ist programmatisch zu verstehen. "Orientierung" als Standortbestimmung und von da ausgehend ein Ausrichten auf ein bestimmtes Ziel.
Die Orientierungsklasse steht für alle offen, die auf Grund ihrer Sehschädigung ihre Lebensplanung nicht weiterverfolgen können.
Zahlreiche Teilnehmer können ihre Ausbildung, ihren Beruf usw. wegen einer neu aufgetretenen oder fortschreitenden Augenerkrankung nicht fortsetzen. Sie müssen sich nun mit ihrer Erkrankung auseinandersetzen. Hilfreich dabei sind die Gespräche mit anderen Betroffenen. In dieser schweren Situation kann es schon hilfreich sein, zu erkennen, welche Leistungen andere Schüler trotz Behinderung zu erbringen im Stande sind. Diese Erfahrung soll auch Mut zum eigenen Weiterschreiten geben.
Es wird ein Grundmuster an Bildungsinhalten angeboten. Darüber hinaus soll jeder seine eigenen Bereiche erkennen, in denen er besonderer Förderung bedarf. Ist der Berufswunsch konkret, so können die Schwerpunkte relativ leicht bestimmt werden.
Die Teilnehmer können in den Werkstätten des Hauses "schnuppern", um die persönliche Eignung für einen Lehrberuf herauszufinden. Daneben stehen aber auch die anderen Ausbildungsmöglichkeiten im Haus zum Erproben offen. Das Erkennen der persönlichen Neigungen, die trotz der Sehschädigung auch realisiert werden können, soll eine Lebensplanung ermöglichen.
Dieses Grundangebot besteht aus den Fächern Informatik, Textverarbeitung, Sprachen, Mathematik, Mobilität, Sport, Instrumentalunterricht, Schach und psychologische Betreuung. In den Orientierungsstunden liegen die Schwerpunkte in der Brailleschrift, im sicheren Umgang mit Hilfsmitteln wie TV-Lesegeräte, Braillezeile usw. Daneben ist auch viel Platz für die persönlichen Bedürfnisse. Bei Bedarf stehen auch andere Angebote des BBI wie fachärztliche Betreuung, ärztliche und pflegerische Betreuung in der Krankenstation, Sprachtherapie, Physiotherapie u. dgl. zur Verfügung.